Bildungsakademie Canisiusstift

Ergo- und Physiotherapieausbildung im Münsterland

Ein alter Hase für die neue Akademie

Geschäftsführer Andreas Pfläging (l.) begrüßt Detlef Katzki als neuen Leiter der Bildungsakademie Canisiusstift. Ausbildungsbeginin ist am 1. Oktober. Foto: SMMP/Ulrich Bock
Geschäftsführer Andreas Pfläging (l.) begrüßt Detlef Katzki als neuen Leiter der Bildungsakademie Canisiusstift. Ausbildungsbeginin ist am 1. Oktober.

Detlef Katzki übernimmt Leitung der Ausbildung für Ergo- und Physiotherapeuten

Detlef Katzki übernimmt ab sofort die Leitung der neu gegründeten Bildungsakademie Canisiusstift in Ahaus. „Wir sind froh, einen versierten und erfahrenen Profi, also quasi einen alten Hasen für diese anspruchsvolle Aufgabe gefunden zu haben“, freut sich Geschäftsführer Andreas Pfläging. Ab Oktober sollen in den Räumen des ehemaligen Schwesternkonventes Canisiusstift Ergo- und Physiotherapeuten ausgebildet werden.

„Die ersten zehn Bewerbungen liegen uns schon vor. Und mit weiteren 20 Interessenten sind wir im Gespräch“, berichtet Pfläging. Er selbst leitet auch die Bildungsakademie für Therapieberufe am Bergkloster Bestwig im Sauerland. Dieses Erfolgsmodell wollen die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel als Gesellschafter jetzt ins Münsterland tragen. Bei der Bezirksregierung Münster werden daher 24 Ausbildungsplätze für die Physiotherapie und 18 für die Ergotherapie beantragt. „Der Standort ist optimal: In diesem Teil des Münsterlandes gibt es bisher keine Schulen zur Ausbildung von Therapeuten. Und der Bedarf wächst. Hier sind die erforderlichen Räume vorhanden. Gleichzeitig hat das benachbarte Berufskolleg Canisiusstift den Schwerpunkt Erziehung und Gesundheit. Diese Bildungsgänge bilden zum Teil eine optimale Vorbereitung auf das Angebot unserer Akademie.“

Auch Detlef Katzki sieht darin gute Voraussetzungen. Er hat bereits drei Therapie-Schulen in Bonn, Neuss und Mönchengladbach aufgebaut und geleitet und kann die Situation gut beurteilen. Zudem engagiert er sich seit 1987 im Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK). Seit 2001 gehört er dem Vorstand des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen an. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzender. „Die Schule, in der ich zuletzt tätig war, musste aufgrund interner Streitigkeiten beim Träger abgewickelt werden. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass ich mich jetzt noch einmal einer solchen Herausforderung stellen darf. Damit konnte ich nicht mehr rechnen. Aber diese Aufgabe reizt mich sehr“, erklärt der 62-Jährige.

Ein Glücksfall für Ahaus

Andreas Pfläging bezeichnet Detlef Katzki als Glücksfall. „Wir kennen uns schon lange aus der Arbeit im Verbandes leitender Lehrkräfte an Physiotherapieschulen (VLL) e.V. Dort habe ich ihn als Fachmann kennen- und als guten Kollegen sehr schätzen gelernt.“ Detlef Katzki bringe viel Erfahrung mit, eine solche Schule aufzubauen – und auch noch genügend Perspektive, sie zu leiten, bis die ersten Jahrgänge ihre Abschlüsse machen.

Unterricht an der Bildungsakademie für Therapieberufe in Bestwig. Ab Oktober sollen auch in Ahaus Ergo- und Physiotherapeuten ausgebildet werden. Foto: SMMP
Unterricht an der Bildungsakademie für Therapieberufe in Bestwig. Ab Oktober sollen auch in Ahaus Ergo- und Physiotherapeuten ausgebildet werden.

Darüber hinaus habe ihn seine spannende Vita geprägt. Geboren in Cleveland in Ohio als Sohn eines Mitarbeiters im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik zog er mit seiner Familie häufiger um, verbrachte auch drei Jahre seiner Kindheit in Ghana, drei weitere in Mauretanien und vier Jahre in der Türkei. „Ich kam erst mit der Versetzung meines Vaters nach Bonn im Alter von 16 Jahren nach Deutschland und habe hier mein Abitur gemacht“, erklärt er. Die Lebensabschnitte in den anderen Ländern hätten ihn vor allem gelehrt, gelassen zu bleiben und die Ruhe zu bewahren: „Oft frage ich mich: Worüber regen sich die Menschen hier überhaupt auf?“

An einem Krankenhaus in Bad Godesberg war er als Pfegehelfer einige Jahre tätig, bevor er in Berlin seine Ausbildung zum Krankengymnasten antrat und dann an der Uniklinik in Bonn sein Anerkennungsjahr leistete. Danach eröffnete er in Meckenheim eine eigene Praxis für Physiotherapie. „Und als 1989 in Bonn eine Schule erst für Physiotherapeuten und etwas zeitversetzt für Ergotherapeuten öffnete, habe ich mich direkt auf die Leitung beworben – und wurde genommen“, sagt er mit einem Schmunzeln. Daraufhin erwarb er auch die pädagogische Qualifikation. Das Unterrichten macht ihm seither viel Freude. Und mit 52 Jahren studierte er berufsbegleitend noch Medizin Ökonomie. Diesen Studiengang beendete er mit dem Bachelor-Abschluss.

Bewerbungen liegen schon vor

Auch seine Frau war im medizinischen Bereich tätig. Sie arbeitete als Intensiv-Krankenschwester. Mit ihr zusammen hat er drei bereits erwachsene Kinder. Inzwischen hat das Ehepaar schon fünf Enkel. „Wir leben in Meckenheim am Rhein. Das liegt nicht gerade um die Ecke. Aber das Pendeln und Fahren bin ich gewohnt“, erklärt Detlef Katzki, der sehr genau weiß, worauf er sich einlässt.

Daher hat er schon sehr konkrete Vorstellungen, was als erstes zu tun ist: „Zunächst geht es um die Akquise von Lehrenden und Lernenden, ebenso um die Gewinnung von Partnern – etwa, um ausreichend Praxisplätze für unsere Auszubildenden zu haben. Und da ist ja schon einiges passiert, wie die vorliegenden Bewerbungen zeigen.“ Sein Dank gilt daher Andreas Pfläging und seinem Team, das schon viele Gespräche führe. Der Geschäftsführer gibt den Dank aber ebenso an die Sekretariate des Berufskollegs Canisiusstift und seiner Bildungsakademie in Bestwig weiter. „Die Zusammenarbeit läuft ausgezeichnet. Und das ist sicher ein gutes Omen für die Zukunft.“